22. April 2022
In einem Interview hat uns Dr. Heiner Heimes, unser Experte für Batterieproduktion, über die Bedeutung der All-Solid-State-Batteriezelle aufgeklärt. Das Interview fand 2020 statt, jegliche Innovationen rund um die Batterie sind jedoch weiterhin aktueller denn je und sind für die Elektromobilität zukunftsweisend. Allen voran, weil Deutschland auf lange Sicht zum europäischen Zentrum für Produktion von Batteriezellen wird. Das geht aus einer Studie der Kolleg:innen am Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen hervor. Bis ca. 2030 lässt sich die Fertigung auf jährlich etwa 1300 GWh Speicherkapazität und 478 GWh anteilig in Deutschland hochrechnen. Die Importe aus Asien verlieren damit radikal an Bedeutung (vgl. Artikel „Batteriezellen für Elektroautos“).
PEM der RWTH liefert mit Forschungsansätzen Handlungsschritte Richtung Zukunft
Zu dieser Aussicht kommt noch hinzu, dass mit einem Kostenanteil von bis zu 44 Prozent am Gesamtfahrzeug die Batterie im Mittelpunkt der Elektroauto-Produktion steht. Nimmt man diese Aspekte in den Blick, steht der Handlungsbedarf außer Frage: Mit dem „Growth in E-Mobility“-Konzept wollen die Forscher:innen am Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen Unternehmen zum Erfolg verhelfen. Ziel ist, sie in der Wertschöpfungskette von der Gewinnung des Rohmaterials über die Batterieproduktion bis hin zum Recycling zu unschlagbaren Wetterbewerbern zu machen.
Das Thema Nachhaltigkeit kommt im Forschungskontext am Lehrstuhl nicht zu kurz: Im Projekt ‚Fluxlicon‘ wird ein intelligentes und flexibles System zum Einsatz von jeglichen 2nd-Life-Batterien in der kommunalen Ladeinfrastruktur erarbeitet. Ziel ist die Entwicklung nachhaltiger Energiespeicher auf Basis ehemaliger Traktionsbatterien. Der Forschungsstand erlaubt derweil den praxisnahen Einsatz der modular skalierbaren Batteriespeicherlösungen. Interessierte Kommunen sind für Testläufe herzlich willkommen.
Im Mai startet die Konsortialstudie „Growth in Battery Recycling: Analyse und Bewertung der Prozessketten und -technologien“. Unter Einfluss von Praxispartnern erarbeiten die PEM-Kolleg:innen hier einen einheitlichen Ansatz, der technologische und wirtschaftliche Aspekte des Batterie-Recyclings vereinbart. Mögliche Partner der Studie sind beispielsweise Product Owner, Anlagenhersteller sowie Material- und Recycling-Spezialisten.
Von Projektständen des Lehrstuhls kann man nicht nur lesen – in den Hallen auf dem Avantis Parkgelände und im eLab am RWTH Aachen Campus Melaten gibt es einiges zu sehen: So zeigt das „Battery Abuse Center“, wie Batteriezellen unter verschiedenen Bedingungen bis hin zum thermischen Durchgehen reagieren. Wer nicht in der Nähe von Aachen wohnt und doch reinschnuppern möchte, kann sich im virtuellen Rundgang des eLabs umsehen.
PEM arbeitet nicht allein
Die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) feierte am 5. April 2022 seinen Spatenstich am Standort Hansa-BusinessPark in Münster. Für Ende 2022 ist die Übergabe des ersten Bauabschnitts „FFB PreFab“ mit mehr als 3.000 Quadratmeter Fläche geplant. Damit feiert das FFB den Startschuss für zukünftigen Forschungsbetrieb – u.a. sind Kooperationsprojekte mit dem Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen geplant.
Der Diskurs im inter- und transdisziplinären Feld ist unseren Partnern eine Herzensangelegenheit. Das Feld der Batterieforschung ist nach wie vor weit und es gibt noch viel in Richtung Zukunft zu diskutieren. Die Woche der Elektromobilität ist hierfür die beste Plattform, um sich auszutauschen und zu vernetzen!
Besuchen Sie die Parallelsessions „Batterieproduktion“, „Komponenten elektrischer Antriebe“, „Brennstoffzellensystemproduktion“ oder „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge“ auf den 11. Elektromobilproduktionstagen vom 25.-26.10.2023.
Oder Sie besuchen unsere Präsenzveranstaltungen inkl. Touren auf dem Gelände vom 23.-27. Oktober 2023:
Seminar Batterieproduktion | 23.-24.10.2023 | AACHEN
Seminar Batteriekreislaufwirtschaft | 24.10.2023 | AACHEN
Seminar Batteriesicherheit und -simulation| 27.10.2022 | AACHEN