1. März 2023

Die digitale Transformation als vierte industrielle Revolution eröffnet Möglichkeiten für neue Wertschöpfungskonzepte, die nachhaltigeres Wirtschaften inkludieren. Dabei kann es nicht nur um die reine Digitalisierung bestehender Prozesse und Abläufe gehen, die Digitalisierung von Prozessen muss immer auch einhergehen mit ihrer Verbesserung und Erneuerung. Denn mit dem Bedarf an fundamental mehr Nachhaltigkeit treibt eine weitere revolutionäre Veränderung Produktion und Gesellschaft voran. Dabei verändern sich die Herstellung der Produkte und damit verbundene Wertschöpfungsnetzwerke, wie Leuchtturmprojekte, wie On Demand 3D-Druck oder blockchainbasierte Stoffkreisläufe, es zeigen. Wir müssen hier neu denken, Bewährtes digital transformieren, modernisieren und anpassen. Die erfolgreiche Gestaltung dieses Wandels wird somit zur zentralen Herausforderung und Chance für Unternehmen.

Um dies zu erreichen, können Lösungswerkzeuge aus fünf Handlungsbereichen miteinander integriert werden:

  • flexible Automatisierung
  • funktionsübergreifende Konnektivität
  • intelligente Daten
  • kollaborative Systeme
  • nachhaltige Produktion

Die Nachhaltigkeit der gesamten Wertschöpfung wird durch die Kombination dieser Möglichkeiten erreicht. Eine höhere digitale Transparenz kann die Reduktion des Energiebedarfs ermöglichen. Die Unterstützung der Mitarbeiter durch kollaborative Systeme verbessert soziale Aspekte der täglichen Arbeit.

Technologie als Transmissionstreiber

Viele der diskutierten Konzepte für die Steuerung dieses Wandels sind nicht neu, jedoch erst heute verfügbar. Voraussetzung für beispielsweise Remote Work stellen eine neue Generation an Webentwicklungstechnologien und Plattformen sowie die Anbindung an entsprechend leistungsstarke Netzwerkverbindungen dar. Voraussetzung für die digitale, vernetzte Produktion sind u.a. das Internet-of-Things, entsprechende Datenformate und die Verfügbarkeit bezahlbarer Sensorik. Oftmals sind technologische Trends Ausgangspunkt von Innovationen.

Das Technologiemanagement nimmt daher v.a. im Innovationsprozess eine bedeutende Rolle ein. Oft werden Unternehmen von Trends überrascht, was zur Substitution bestehender Technologien durch eine überlegene führt (vgl. S-Kurvenmodell). Dies kann das wirtschaftliche Aus eines Unternehmens bedeuten, wie u.a. der Fall Nokia und sein Wandel vom Marktführer zur Marginalisierung gezeigt hat.

Kernaufgabe eines funktionierenden Technologiemanagements ist daher die frühzeitige Bewertung aufkommender technologischer Trends nach Potenzialen, Risiken und Anwendungsfälle. Insbesondere Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz nehmen Einzug in die Produktion und werden ungeahnte Möglichkeiten auch im Technologie- und Produktentstehungsprozess bringen. Die Beherrschung der entstehenden Komplexität und die Gestaltung der einhergehenden Transformation ist (Mammut-) Aufgabe des Technologiemanagements.

Neue Geschäftsmodelle

Auch mit digitaler Transformation entstehen lukrative Geschäftsmodelle nicht „einfach so“. Sie müssen systematisch entwickelt und eingeführt werden.

Die ersten I 4.0-Geschäftsmodelle waren v.a. auf klassische Kennzahlen ausgerichtet zwecks interner Effizienzsteigerungen, da hier der Mehrwert leicht kommunizier- und messbar ist. Solche Geschäftsmodelle können weniger Potenzials realisieren, als im Wertversprechen Industrie 4.0 steckt. Es ist jedoch zu erwarten, dass ein großer Teil der zusätzlichen Wertschöpfung mit Geschäftsmodellen erzielt werden wird, die statt auf Effizienzoptimierung stark auf strategische Ziele einzahlen. Es gilt jetzt, den Übergang zu „Geschäftsmodellen 4.1“ schaffen.

Führung und Resilienz

Gleichzeitig stellen Forderungen nach Risiko und Mut v.a. Führungskräfte vor Herausforderungen. Viel steht auf dem Spiel, sei es der Shareholder Value, Arbeitsplätze oder Eigeninteressen. Führung in unsicheren Zeiten, in Transformation oder weltweiten Krisen, stellen eigenes Entscheidungsverhalten auf den Prüfstand. Wandel bei unvorhersehbarem Ausgang kennt keine First Best Entscheidung. Die Unsicherheit in Bezug auf mögliche Konsequenzen eigenen Handelns anzuerkennen und auszuhalten, ist die Kernkompetenz von Leadership in Wandelzeiten. In der Krise ist die Fähigkeit, das eigene (Führungs-)verhalten in resilienten Verhaltensmustern auszugestalten, Voraussetzung, um resilientes Verhalten in der Organisation zu fördern. Hier liegt die Kernaufgabe einer tragfähigen und wandelbaren Organisation, die Transformation kreativ, aber eben auch robust im inneren Kern begegnen kann.

Weiterbildung als Kern der gesamtübergreifenden Lösung

Mit den Weiterbildungsangeboten des Campus Forum adressieren wir die oben geschilderten Kernthemen und -bedarfe der industriellen Digitalisierung. Know-how und branchen- und themenvernetztes Handeln sind die Schlüssel zur erfolgreichen Transition. So bilden wir im RWTH Aachen Campus Zertifikatkurs Chief Digital Officer bestehende und zukünftige Verantwortliche des Transformationsprozesses in allen relevanten Themenfeldern der Organisation aus. Der RWTH Aachen Campus Zertifikatkurs Big Data Business Manager in Kooperation mit dem VDI legt dagegen den Fokus sehr intensiv auf die Implementierung eines soliden Big Data Managements gemäß der Richtlinie VDI/VDE 3714.

Das Seminar Trends und Potenziale in der CAD-CAM-NC- Verfahrenskette und unsere E-Learning Kurse „Cloud – Digitale Transformation fast forward?“ sowie „Produktionsmanagement“ sind weitere Optionen aus unserem Weiterbildungsportfolio, die Sie dabei unterstützen, die Herausforderung der digitalen Transformation erfolgreich zu bewältigen.